Obwohl in der Ortsmitte von Köppern liegend, fristet der sogenannte Kirchgarten seit Jahren ein ungebührendes Schicksal und wird entweder wenig oder eher in unangemessener Weise genutzt. Der Verein „Lebendiges Köppern e.V.“ hat sich zusammen mit Vertretern der evangelischen Kirche seit längerer Zeit Gedanken zu einer Umgestaltung gemacht. Erste Planungsansätze wurden bereits letztes Jahr dem Ortsbeirat und interessierten Bürgern im Anschluss an einen Ortstermin vorgestellt und die Umsetzung erster Maßnahmen konnte man vor kurzem erkennen. So wurde z.B. die nicht genutzte Tischtennisplatte durch eine Sitzgruppe ersetzt. Außerdem gab es einen deutlichen Rückschnitt der Büsche.

Am vergangenen Samstag hatte nun der Verein „Lebendiges Köppern“ zu einer sogenannten offenen Planungsrunde und einem anschließendem gemütlichen Beisammensein eingeladen. Nachdem viele freiwillige Helfer den Platz liebevoll mit Sitzgarnituren, Lichterketten und sogar einem Wohnmobil für den Getränkeausschank hergerichtet hatten, begrüßte der Vereinsvorstand Reiner Stock die gut 50 interessierten Bürger/innen und verwies in seiner Rede darauf, dass es schön wäre, diesen zentralen Platz aus seinem „Dornröschenschlaf“ zu wecken, Auch an die anwesenden Mitglieder des Ortsbeirats gerichtet, äußerte er die Hoffnung, dass diese offene Planungsrunde dazu beitragen könne, die formalen Voraussetzungen zur Verwendung der für den Kirchgarten eingeplanten finanziellen Mittel zu unterstützen.

Ein weiteres Vorstandsmitglied vom „Lebendigen Köppern“, Karin Ziehm, stellte anschließend anhand mehrerer Schaubilder und Planungsskizzen verschiedene Möglichkeiten zur Umgestaltung des Platzes vor. Hierbei wurde mehrfach betont, dass sich der finanzielle Aufwand für die einzelnen Maßnahmen in Grenzen halten sollte. So ließe sich der regelmäßige Aufwand für einen Rückschnitt des zunehmend verwilderten Buschwerks auch dadurch reduzieren, wenn vermehrt heimische und insektenfreundliche Stauden gepflanzt würden. Ebenso wurden Ansätze zur Nutzung für die vielen Köpperner Vereine bzw. Institutionen zur Ausrichtung von Veranstaltungen vorgestellt, wenn es beispielsweise grundlegende Anschlussmöglichkeiten (Strom, Wasser) und ggf. auch Toilettenmöglichkeiten gegeben wären.

In der anschließenden öffentlichen Diskussion zeigte sich dann auch die aktuelle Unzufriedenheit der Anwohner im Hinblick auf die unschönen Hinterlassenschaften von Vierbeinern, aber leider auch von Zweibeinern. Solange der Platz nicht anderweitig belebt würde, müsse man davon ausgehen, dass dunkle und einsame Ecken auch derartige Taten begünstigen, wie man auch an den Schmierereien auf der neuen Sitzecke unschön erkennen kann. Betont wurde aber auch, dass bei einer Umgestaltung des Kirchgartens die ökologischen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen sollten. Die Diskussion zeigte deutlich das große Interesse an einer Verbesserung. Daher nutzten auch viele Interessierte die Möglichkeit, eigene Ideen auf vorbereiteten Zetteln zu notieren, die anschließend mit Klebepunkten bewertet werden konnten.

Nach dem offiziellen Ende der Planungsrunde ging es zum gemütlichen Teil des Abends über, an dem noch lange angeregt weiter diskutiert wurde. Es zeigte sich, wie schön dieser sonst so trostlose Platz wirken kann, wenn er belebt und für schöne Zwecke genutzt wird, und so hat das „Lebendige Köppern“ die Hoffnung, mit der offenen Planungsrunde einen konstruktiven Anstoß für den weiteren Fortgang geboten zu haben.