Liebe Fluginteressierte,

anlässlich des 100. Todestages von Bruno Werntgen am 25.02.1913, der mit seiner Mutter Toni Werntgen das Flugtechnische Institut in Köppern gründete und leitete, wurde ein Beitrag im WDR Regional Bonn gesendet. Dieser Beitrag ist auch in youtube zu sehen.

Hier der Link zum Programm http://www.youtube.com/watch?v=wN0T8tc1eBk&feature=youtube_gdata

Wenn Sie diese Seite anklicken, erfahren Sie mehr über den jungen Köpperner Flugpionier. Im Tower sehen Sie übrigens Bilder und hören weitere Infos direkt durch unser Mitglied Paul Wirtz.

Der folgende Lebenslauf wurde uns von Herrn Wirtz bereitgestellt. Vielen Dank dafür.

Bruno Werntgen * 20.03.1893 Ruhrort-Beek
+ 25.02.1913 Bonn-Hangelar

Getauft auf den Namen Bruno Buschmann, erhielt er später den Mädchennamen seiner Mutter Antonia (Toni) Werntgen. Er wohnte in Frankfurt a. M., Am Salzhaus 6. Ostern 1909 besuchte er das Technikum in Mittweida und begann ein Ingenieursstudium. Noch 1909 bricht er das Studium ab, um Pilot zu werden. Seine Mutter gründete im gleichen Jahr mit einigen Herren das „Deutsche Flugtechnische Institut“ in Köppern im Taunus. Das Institut wies drei Abteilungen auf: Lehranstalt, Versuchsstation und Fabrikation von Flugzeugen. Am 20. Juli 1910 absolvierte Werntgen auf einem Eindecker eigener Konstruktion seinen ersten gelungenen Flug an der Köpperner Teichmühle. Aber bereits im Dezember 1910 ging das „Deutsche Flugtechnische Institut“ in Konkurs.

Am 13.Dezember 1910 erhält Bruno nach seiner Flugausbildung bei Hermann Dorner in Berlin-Johannisthal das Pilotenpatent Nr. 40. Er war mit 17 Jahren der jüngste Pilot der Welt. Die Werntgens zogen ins Rheinland und eröffneten eine Flugschule bei Köln-Merheim auf dem Niehler Exerzierplatz. Im Mai 1911 erschien in der ,,Kölner Zeitung“ folgender Artikel über Bruno: ,,Ein aus Frankfurt stammender Flieger…“. Im gleichen Monat begann er mit dem ersten Schaufliegen bei Holten und holte dabei den ,,Hamborner Preis“. Ebenfalls im Mai war er in Baden-Baden zum Start am ,,Oberrheinischen Zuverlässigkeitsflug“. Aber wegen Motorbrand konnte er später nur noch an den örtlichen Schauflügen in Karlsruhe und Frankfurt teilnehmen. Am 29. Juni 1911 ist Bruno in Köln und nimmt dort an den örtlichen Schauflügen zum ,,Deutschen Rundflug“ teil.
Es folgten bis September 1911 Flugveranstaltungen in den Orten Krefeld, Bochum, Gräfrath bei Solingen, Bad Lippspringe, Neheim, Mönchengladbach und Koblenz. Nach der Veranstaltung in Jülich war er in Düsseldorf, Duisburg und Neunkirchen im Saarland. Am 15. Oktober startete Werntgen zu einem Schaufliegen bei Bonn.
Der Gouverneur sah die Geheimnisse der Festung Köln aus der Luft bedroht. Daraufhin zogen die Werntgens auf Empfehlung des Prinzen Heinrich im April 1912 zur Hangelarer Heide bei Bonn. Dort entstand eine Flugzeughalle mit Werkstatt und Büroräumen. Heute der älteste Flugplatz in Deutschland.
Im Jahre 1912 folgten ab Mai wieder Schauflüge bei Cleve, Braunschweig, Hamburg, Duisburg, Bonn und Aachen. Anfang August baute er ein Wasserflugzeug mit einem 100 PS Argus-Motor. Oktober 1912 nahm er beim ,,Süddeutschen Rundflug“ an den örtlichen Schauflügen in Mannheim teil. Januar 1913 wurde die „Werntgen-Flugunternehmen G.m.b.H“ gegründet. Es war eine Gesellschaft zum Bau von Flugzeugen die den Namen „Bruno Werntgen“ tragen sollten. Der Betrieb existierte einen Monat.

Am 25. Februar 1913 stürzte Bruno mit seiner Eigenkonstruktion, der ,,PK 102“, auf der Hangelarer Heide tödlich ab. Mit großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er am 28. Februar 1913 auf dem Nordfriedhof in Bonn beigesetzt. Es ist heute ein Ehrengrab der Stadt Bonn.

Entnommen aus dem Buch: „Vom Ersten Hopser zum Streckenflug“
Der Aviatiker Bruno Werntgen

Paul Wirtz